In diesem Jahr vergibt die Oskar-Patzelt-Stiftung zum 25. Mal den „Großen Preis des Mittelstandes“, der als deutschlandweit begehrteste Wirtschaftsauszeichnung gilt. Die Stiftung würdigt mit der Preisvergabe unternehmerische Tätigkeit und Tugenden ausschließlich in mittelständischen Unternehmen aller Branchen. Das Motto des Jahres 2019 lautet: Nachhaltig wirtschaften.

Die Firmen dürfen sich nicht selbst nominieren, sondern werden von Dritten vorgeschlagen. Die Auswahl der Preisträger und Finalisten treffen Regionaljurys aus insgesamt 12 Wettbewerbsregionen und eine Abschlussjury. In jeder Region können drei Unternehmen als Preisträger und fünf weitere als Finalist ausgezeichnet werden.

Auffallend stark ist die regionale Dominanz der Nominierten im Bereich Maschinenbau. Neben der Mankenberg GmbH und der Wache GmbH aus Lübeck freuen sich die Bad Schwartauer Krüger & Salecker Maschinenbau GmbH & Co.KG und das Stockelsdorfer Unternehmen VisiConsult X-ray Systems & Solutions GmbH über eine Nominierung. Auch wenn ihre Erzeugnisse unterschiedlicher nicht sein könnten, haben diese vier Firmen doch eines gemeinsam: ihr besonderes Gespür für das, was der Kunde braucht, um maßgeschneiderte Sonderlösungen zu entwickeln, die keine Wünsche offenlassen.

Mankenberg GmbH: Regelventile für industriellen Einsatz
Mankenberg ist Hersteller von selbsttätigen Ventilen zur Regelung von Druck oder Niveau. Das 1885 gegründete Unternehmen ist in der vierten Generation im Familienbesitz und wird von Axel Weidner, Urenkel des Firmengründers Gustav Mankenberg, und Dr. Stefan Nehlsen gemeinsam geführt. Das Portfolio umfasst flexible Standardventile und projektbezogene Sonderarmaturen in Einzel- oder Kleinserienfertigung, zumeist mit Materialien aus tiefgezogenem Edelstahl.
Mankenberg-Armaturen werden in allen Branchen weltweit eingesetzt, u.a. in der Chemie und Pharmazie, im Öl-/Gas-Sektor, in der Lebensmittel- und Getränkeproduktion, Biotechnologie und in
der Wasserwirtschaft.

Für Mankenberg ist die nach 2009 und 2010 erneute Nominierung ein großes Lob und Bestätigung dafür, dass das Firmenengagement in der Region positiv wahrgenommen wird. Dazu sagt Axel Weidner: „Mankenberg ist seit 1945 in Lübeck zu Hause. Wir haben uns der Region immer verpflichtet gefühlt und stärken mit unserem Engagement für Ausbildung und Beschäftigung den Standort. Als Familienbetrieb in vierter Generation lassen wir uns von traditionellen Werten und unserem Unternehmergeist leiten. Dabei schätzen wir die Kreativität unserer qualifizierten und multinationalen Belegschaft, mit der wir im Zeitalter des digitalen Wandels auf dem Weltmarkt bestehen. Die Nominierung bestätigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind, und wir freuen uns sehr darüber.“

Wache GmbH: Präzision und Mobilität
Die Wache GmbH hat sich wie Mankenberg im Gewerbegebiet Roggenhorst angesiedelt. Die Geschäftsführung des Familienbetriebs bilden die drei geschäftsführenden Gesellschafter Bettina Wache-Möhle, Claudia Wache und Thies Wache. Das Unternehmen hat zwei Geschäftsbereiche. Zum einen werden Räder und Rollen im Tragkraftbereich von wenigen Kilo bis hin zu Schwerlastanwendungen konstruiert und produziert sowie Transportgeräte. Ein weiterer Fertigungsschwerpunkt ist die Lohnfertigung feinmechanischer Produkte nach Kundenspezifikation.

Mehr als 30.000 Räder- und Rollenvarianten sind Standard. Sie sorgen sichtbar oder verdeckt für reibungslose Abläufe – und dies so geräuscharm wie möglich. Wer seinen Blick aufmerksam schweifen lässt, wird die kleinen runden Helfer praktisch überall bemerken. Das gilt für Räder an Transportwagen genauso wie für Seil- und Umlenkrollen an Krananlagen oder in Aufzügen und Rolltreppen. Fahrgeschäfte in Vergnügungsparks bewältigen hohe Geschwindigkeiten mit extremen Kurvenlagen oder Fallhöhen auf Rollen und Rädern, die strenge Sicherheitsstandards erfüllen.
Gleichzeitig spielen Feinmechanik und Zerspanung ‚Made in Germany‘ eine wesentliche Rolle bei der Wache GmbH. Das kleinste Teil, das an einen Kunden geliefert wurde, hatte einen Durchmesser von 0,21 mm und war 1,1 mm lang. Mit höchster Präzision werden feinmechanische Teile und Baugruppen sowie Zerspanungsprodukte unter anderem für die Medizintechnik (Operationsbestecke, Endoskope und Implantate) oder für die Luft- und Raumfahrtindustrie verbaut.

Für die Geschäftsführung ist lokale Verbundenheit und globale Ausrichtung kein Widerspruch: „Als mittelständisches Familienunternehmen stehen wir für Innovation und traditionelle Werte, und wir freuen uns über die Nominierung. Als wir in 2012 in Lübeck unsere neue Produktionsstätte mit Verwaltung errichteten, war dies ein klares Bekenntnis zur Region und aus der Überzeugung heraus, in Deutschland effizient fertigen zu können. Mit der Leidenschaft und dem Engagement unseres Firmen-Teams konnten wir in den letzten Jahren entscheidend unsere Kompetenzen ausbauen und bieten heute unseren Kunden Systemlösungen an.“

Krüger & Salecker Maschinenbau GmbH & Co.KG: Formmaschinen für die Lebensmittelproduktion
Der Bad Schwartauer Maschinenbauer Krüger & Salecker ist einer der führenden Hersteller für formgebende Maschinen und beliefert weltweit industrielle Massenfertiger und kleinere Produktionsbetriebe, die Süßwaren, Lebensmittel, Tierfutter oder Pharma-Produkte herstellen. Insbesondere in der Marzipanerzeugung sind die Maschinen von Krüger & Salecker gefragt. Meist handelt es sich um Sonderlösungen, die in enger Zusammenarbeit mit den Kunden entwickelt und für die Gegebenheiten der Produktionsanlage vor Ort optimiert werden. Dank eines ausgeklügelten Baukastenprinzips können kundenspezifische Maschinen aus einem Standardbaukasten individuell konzipiert werden.

Der Firmenname entstand aus den Namen der beiden Gründer Robert Krüger und Heinrich Salecker, die 1948 mit der Produktion von Küchengeräten in einer kleinen Kellerwerkstatt in der Schwartauer Allee starteten. Der große Platzbedarf der kontinuierlich wachsenden Firma führte zu zwei Umzügen innerhalb Lübecks, bis sich Krüger & Salecker schließlich 2008 im Gewerbegebiet Langenfelde Nord in Bad Schwartau niederließ. 2003 übernahm Geschäftsführer Jörg Maskow das Unternehmen. Er richtet mit seinen 50 Mitarbeitern den Fokus auf den weltweiten Vertrieb der Maschinen und Anlagen.

Jörg Maskow ist begeistert, dass Krüger & Salecker 2019 zum zweiten Mal in Folge für den Großen Preis des Mittelstands nominiert ist. 2018 konnte sich das Maschinenbauunternehmen aus dem Schleswig-Holsteinischen Bad Schwartau gegen rund 5.000 starke Konkurrenten durchsetzen und landete auf einem der fünf Finalplätze in der Region. „Überraschend wurden wir gleich wieder nominiert und hoffen auch in diesem Jahr ein super Ergebnis zu erreichen“, sagt Maskow motiviert.

Visiconsult X-ray Systems & Solutions GmbH: Röntgenkontrollen für mehr Sicherheit
Die Stockelsdorfer konstruieren und fertigen HighTech-Röntgenanlagen für die zerstörungsfreie Werkstoffprüfung sowie röntgenbasierte Zählsysteme von Elektronikkomponenten und tragbare Röntgensystemen zur Prüfung von verdächtigen Objekten.
Das inhabergeführte Familienunternehmen begann 1996 mit einem kleinen Büro im Technikzentrum Lübeck in der Seelandstraße, wo es Software für Röntgengeräte entwickelte. Heute produzieren die fast 90 Mitarbeiter im Brandenbrooker Weg jährlich bis zu 150 Maschinen und setzen dabei ausdrücklich auf lokale Zulieferfirmen.

Mit Hilfe der Röntgenanlagen für zerstörungsfreie Werkstoffprüfung werden Bauteile auf Materialfehler oder Risse untersucht. Die Hochtechnologie-Geräte aus Stockelsdorf erkennen versteckte oder strukturelle Mängel automatisch und werden in der Luft- und Raumfahrtindustrie, darunter Boeing und Airbus, und bei Automobilherstellern und deren Zulieferern eingesetzt. Ein weiteres wichtiges Standbein ist für die Stockelsdorfer Strahlenfachleute die öffentliche Sicherheit. Weltweit sind Bombenentschärfungs- oder Spionageabwehrsysteme mit den tragbaren Röntgensystemen bestückt, und auch deutsche Sondereinsatzkommandos und die Bundespolizei nutzen die mobilen Lösungen, um verdächtige Gepäckstücke zu prüfen und Bomben zu entschärfen.

Geschäftsführer Hajo Schulenburg setzt genau wie die anderen drei nominierten Firmen auf die Vorteile unserer Region: „Die Nominierung ist für uns ein klares Zeichen, dass wir uns weiterhin in eine erfolgversprechende Richtung entwickeln. Wir wissen, dass dies neben unserem strategischen Vorgehen auch an vielzähligen vorteilhaften äußeren Faktoren liegt, z.B. die attraktive Hansebelt-Region, die technisch- und handwerksorientierten Mitarbeiter und verlässliche, regionale Lieferanten und Partner. Als Entwickler und Hersteller für Röntgenanlagen blicken wir zuversichtlich dem Finale entgegen.“