Der Luftfahrtzulieferer PFW Aerospace, eine Tochter des französischen Unternehmens Hutchinson, prüft den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Sicherung anspruchsvoller Qualitätsstandards in der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung. Hierbei wird eine optimierte Wirtschaftlichkeit in Qualitäts-Bewertungsaufgaben angestrebt. Im Zuge eines Pilotprogramms evaluiert VisiConsult, der Weltmarktführer für kundenspezifische Röntgensysteme, ob die Auswertung von Bilddaten mittels KI automatisierbar ist. Der Kern bildet die Qualifizierung von Künstlicher Intelligenz entsprechend anspruchsvoller Luftfahrt Prüfstandards.
Durch Zuverlässigkeit überzeugt
PFW Aerospace hat bereits langjährige Erfahrungen mit VisiConsult als Hersteller von Röntgensystemen. „Durch die vielen Systeme als auch den zuverlässigen Service konnten wir in den vergangenen Jahren den besonderen Einsatz VisiConsults immer wieder erleben“ sagt Markus Gutensohn, Head of R&D bei PFW Aerospace „Als die VisiConsult bekannt gab, dass sie jetzt Künstliche Intelligenz zur Evaluation von Bilddaten einsetzen will und dafür ein Pilotprogramm anbietet, stand für uns fest: Wir müssen daran teilnehmen.“
Ausgewählt für ein einzigartiges Programm
PFW Aerospace wurde als Pilotkunde ausgewählt und erhält einen KI-Prototypen inklusive Testbetrieb und statistischem Qualifizierungsreport. Die Basis bilden Röntgenaufnahmen längsgeschweißter Nähte von Rohren aus Titanium. Die Prüfteile unterliegen sehr hohen Qualitätsstandards, da sie in Flugzeugen verbaut werden. PFW wird über einen definierten Zeitraum Röntgenbilder sammeln, die dann durch VisiConsult als Grundlage zum Training von KI-Netzen genutzt werden. Dies wird in Zusammenarbeit mit dem KI-Pionier FUJITSU auf eine sichere industrielle Plattform gebracht.
Qualifizieren geht über Probieren
Um diese neuartige Technologie entsprechend den anspruchsvollen Prüfstandards zu qualifizieren, müssen ausreichend statistische Daten über die Genauigkeit der Algorithmen vorliegen. Daher erfolgt ein dauerhafter Abgleich der KI-Ergebnisse zu den Auswertungen von erfahrenen Röntgenprüfern. Mithilfe dieses Inputs werden die Neuronalen Netze auch regelmäßig trainiert. Erst wenn eine ausreichend gute Detektionswahrscheinlichkeit (POD) nachgewiesen wurde, kann das System qualifiziert und in der Produktion verwendet werden.
Mehr Qualität durch mehr Intelligenz
PFW Aerospace sieht in der Künstlichen Intelligenz zur Fehlerinterpretation ein zukunftsweisendes Werkzeug für seine Qualitätsabteilung: „Unsere Mitarbeiter werden sich dadurch viel Zeit in der Interpretation der Fehler einsparen. Und diese Zeit steht Ihnen schließlich für andere wichtige Aufgaben zur Verfügung.“ Durch den Einsatz von KI wird eine deutliche Erhöhung der Effizienz in der zerstörungsfreien Prüfung erwartet. Dabei sortiert es Bauteile mit erkannten Abweichungen aus und gibt dem Werkstoffprüfer nur noch die
Röntgenscans der einwandfreien Bauteile für eine finale Freigabe durch den Menschen weiter. Die Informationen zu den Bauteilen mit Abweichungen können auch an die Entwicklung gehen, um Konstruktionsdaten zu optimieren. Gutensohn versichert: „Die finale Freigabe wird weiterhin durch unsere hochqualifizierten Prüf-Kollegen erfolgen.“ Hier gilt das Motto: Safety First!
Digitale Revolution als Zünder für KI
Dass die Künstliche Intelligenz der nächste Schritt in der Qualitätssicherung sei, ist für Lennart Schulenburg, Geschäftsführer bei VisiConsult, eine logische Folge der Digitalen Revolution: „Unsere Inspektionsanlagen generieren eine Masse an digitalen Bildern und Daten, die ausgewertet und zu Informationen verarbeitet werden müssen. Diese Menge an Daten ist für Menschen kaum zu bewältigen, aber kann mit hoher Präzision von KI-Systemen verarbeitet werden.“
Weitere Pilotprojekte aus anderen Branchen
VisiConsult plant weitere Piloten, auch aus anderen Branchen, wie zum Beispiel Öl & Gas und Automotive. Unternehmen, die sich für das Programm interessieren und sich bewerben möchten, finden alle Informationen unter visiconsult.de/smart-inspection – dort können sich interessierte Unternehmen auf die Warteliste für das Pilotprogramm setzen lassen oder eine kostenlose Erstanamnese anfragen.
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